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Wanderfahrt auf dem Main

WanderfahrtAm 15.06. war es mal wieder soweit: Morgens um 8:00h trafen sich sechs willige Ruderer und 2 Ruderinnen - namentlich Werner und Barbara Henning, Gilbert Kühl, Klaus Reimann, Georg Bogon, Jan Schumann, Michael Budach und meine Wenigkeit - vor unserem Bootshaus, um zu einer dreitägigen Wanderfahrt auf dem Main zu starten.

Am 15.06. war es mal wieder soweit: Morgens um 8:00h trafen sich sechs willige Ruderer und 2 Ruderinnen - namentlich Werner und Barbara Henning, Gilbert Kühl, Klaus Reimann, Georg Bogon, Jan Schumann, Michael Budach und meine Wenigkeit - vor unserem Bootshaus, um zu einer dreitägigen Wanderfahrt auf dem Main zu starten. Nachdem die „Frei III“ und der „Leinreiter“ abgeriggert und auf dem Anhänger festgezurrt waren und sämtliches Gepäck im Bus und einem PKW verstaut war, machten wir uns auf nach Zellingen, wo wir nach zwei Stunden Fahrt erwartungsvoll und hochmotiviert ankamen. Nach dem Motto: Erst die Arbeit dann das Vergnügen wurden die Boote zunächst starklar gemacht, bevor wir uns über das von Barbara und Werner traditionell mitgebrachte und immer wieder superleckere Frühstückspicknick inkl. Sekt hermachten. Auf einem Stapel herumliegender Holzpaletten mit roten Platzdeckchen und Servietten hübsch zurecht gemacht, ließen wir uns die leckeren Sachen munden, was auch diesmal wieder –wie jedes Mal- ein Höhepunkt unserer Wanderfahrt war.

WanderfahrtSo war es dann schon ca. 11.30h, als wir uns in die Boote schwangen, um –leider bei leichtem Regen- die ersten knapp 12 km bis Karlburg zu rudern. Auf diesem Abschnitt hatten wir bereits die erste SB-Schleusung an der Staustufe Himmelstadt, die uns ein wenig Geduld abverlangte, ansonsten aber ohne Probleme verlief. Da uns gutes Essen und Trinken mindestens ebenso wichtig ist, wie das Rudern selbst, kehrten wir zu einem mehr oder weniger umfangreichen Mittagsmenü inklusive einer Bierprobe von Klaus bei einem Griechen direkt am Mainufer von Karlburg ein, nachdem wir die Boote in Ermangelung eines Bootssteg durchs Wasser watend verlassen hatten. Während des leckeren Essens in einem schönen Biergarten unter einer großen Kastanie lauschten wir amüsiert dem unverständlichen fränkischen Kauderwelsch einiger anwesender Gestalten (oder war es doch griechisch?) und ließen uns von dem griechischen Kellner übers Rudern ausquetschen. Mit den Worten „das muss doch anstrengend sein“ zollte er –wie es sich gehört- unserer Leistungsbereitschaft höchsten Respekt. Bevor wir zur zweiten ca. 13 km langen Etappe nach Gemünden starteten, rundeten manche das leckere Essen noch mit einem Ouzo oder Espresso oder auch mit einem obligatorischen Nickerchen mit in Sitzhaltung demütig gesenktem Haupte ab.

Auch auf dieser Etappe hatten wir wieder eine Bootsschleuse zu passieren, doch immerhin hatte der Nieselregen sich verpiselt und wir konnten die schöne Landschaft im Trocknen genießen. Wäre nicht parallel zum Fluss eine Bahnstrecke verlaufen, auf der auch relativ häufig Züge fahren, wäre es auch eine recht ruhige Angelegenheit gewesen, aber trotz Eisenbahn hielt sich der Verkehrslärm alles in allem in Grenzen.

In Gemünden bezogen wir unser Quartier im Kanu- und Skiclub Gemünden. Im Saal rückten wir erst mal die Tische an die Seite und Barbara und Klaus fegten mal eben aus, um den Comfort zu steigern, bevor wir unsere Isomatten, Luftmatratzen und Schlafsäcke strategisch auf dem Fußboden anordneten. Nach einer erfrischenden 50cent-teuren Dusche ging es dann auch schon wieder zu einem lecker Fresschen in die Ratsschänke am Marktplatz von Gemünden. Von hier aus hatte man einen guten Blick auf eine schräg gegenüber liegende Eisdiele , die wir mit Argusaugen überwachten. Schließlich war es nicht mehr früh am Abend und wir schwitzten Blut und Wasser, ob wir es noch rechtzeitig vor Ladenschluss zu unserem obligatorischen Tageabschlusseisbecher schaffen würden (Traditionen müssen gepflegt werden).

Zu ziviler Zeit krochen wir an diesem ersten Abend in unsere Schlafsäcke. Leider tat der ein oder andere von uns in kaum ein Auge zu, da auch am Bootshaus eine Zugstrecke vorbeiführte (leider ohne Nachtfahrverbot) und auch innerhalb des Hauses in der Nacht einiges los war. Neben dem ein oder anderen Geschnarche und anderen tierischen -Verzeihung- menschlichen Geräuschen fielen mitten in der Nacht noch einige Jugendliche, vermutlich vom benachbarten Campingplatz, ins Bootshaus ein, um die Toiletten zu benutzen und sei es nur, um sich lautstark zu unterhalten bzw. sich auf dem Handy anrufen zu lassen.

Am nächsten Morgen starteten wir gegen 10:00h in Richtung unseres Tagesziels Marktheidenfeld. Vor uns lagen gut 30 Tageskilometer. Da wir uns aber vorher –wiederum am Gemündener Marktplatz- in einem kleinen Cafe mit einem Fitness- oder auch Bäckerfrühstück gestärkt hatten, sollte das kein Problem darstellen. Vorm Einsetzen schmierten wir uns aus Angst vor Sonnenbrand erst mal mit schwindelerregenden Lichtschutzfaktoren ein, denn schon am Morgen brannte die Sonne gnadenlos vom Himmel. Zwar verzog die sich recht bald wieder hinter diversen Wolken, nichtsdestotrotz hatten wir an allen drei Tagen Glück mit dem Wetter, denn weder war es erbarmungslos heiß noch wurden wir nennenswert nass von oben (bis auf den leichten Regen zu Beginn). Allerdings war es desöfteren doch recht windig auf dem Wasser, so dass die Besatzung des Vierers an diesem Vormittag eine (erfolgreiche!) Sonnenkappenrettungsaktion durchführen musste. Nachdem der Wind Klaus` schnittiges Käppchen erfasst und ihm wild entschlossen vom Haupt gefegt hatte, leitete Werner unverdrossen und ohne Zeit zu verlieren ein beispielloses Wendemanöver ein und angelte die Kopfbedeckung gerade noch bevor sie seinen Blicken entschwand und in den Tiefen des Mains zu versinken drohte aus dem kühlen Nass. Ein solcher Einsatz kostet natürlich immense Kräfte, so dass wir nach knapp 2 Stunden Rudern und einer Schleuse erst mal wieder ein Pause brauchten, um uns zu stärken. Nach einer herausfordernden Anlegesituation am Kanuverein Lohr fanden unsere Füße den Weg in den Gasthof „Küferstube“, wo unsere Gaumen mit leckeren, z.T. typisch fränkischen Speisen verwöhnt wurden.

Auch am Zielort des Tages, Marktheidenfeld, suchten einige von uns erstmal wieder ein schönes Cafe an der Mainpromenade auf, um die Zeit zu überbrücken, bis Gilbert und Werner die Fahrzeuge mit unserem Gepäck geholt bzw. zum nächsten Zielort gebracht hatten. Später bezogen wir Quartier im Bootshaus der örtlichen Rudergesellschaft. Dort stand uns ein großer Saal mit schönem Parkett und großen Fensterfronten zur Verfügung. Außerdem zierte ein besonderes Schmuckstück die Decke des Saales. Dorthin hatte ein Künstler einen Riemenachter im Wasser liegend bzw. fahrend und von unten betrachtend digital projiziert, der dann wunderschön erleuchtet und in beachtlicher Größe an der Saaldecke erstrahlte. Die Größe des Raumes ließ eine günstige Einteilung in Schnarcher- und Nichtschnarcherecke zu. Auch sonst lag dieses Bootshaus sehr ruhig, so dass die Nacht diesmal friedlich verlief. Besonders ein Teilnehmer dürfte geschlafen haben wie ein Stein, hatte er sich doch am Abend zuvor im Supermarkt noch mit Watte und Frischhaltefolie eingedeckt, um sich daraus die angeblich weltbesten Ohrenstöpsel selbst zu zwirbeln („hundertprozentig schalldicht“).

Am dritten und letzten Tag saßen wir um 9:30h wieder ins unseren Booten, um die letzten ca. 22 km bis Wertheim, wegen der Burg auch Klein-Heidelberg genannt, zu rudern. Unsere Fahrt endete bei der Rudergesellschaft Wertheim und während Werner Gilbert zum Bus zurückfuhr, der noch in Marktheidenfeld stand, machte der Rest der Mannschaft die Boote schon mal zum Verladen klar. Vor der Heimfahrt kehrten wir natürlich erst noch mal gediegen in ein von Georg ausgespätes und recht nett gelegenes Restaurant in der Nähe ein. Leider wollte man Gilbert dort einen Toast a la „Strammer Max“  als Zigeunertoast andrehen, dafür aber als „Züricher Toast“, den Gilbert ursprünglich bestellt hatte und der natürlich mehr gekostet hätte, abrechnen. Aber nicht mit Gilbert!
Nachdem auch das geklärt war, krochen wir in die Fahrzeuge und traten die Heimreise an. Am Bootshaus angekommen folgte natürlich das obligatorische Abladen, Boote säubern und Aufriggern.

 Bleibt nur noch zu sagen, dass es mal wieder eine sehr schöne und bestens organisierte Wanderfahrt auf einem gut zu befahrenden Gewässer war(relativ wenig Schiffsverkehr, zwei Schleusen pro Tag). Auch landschaftlich ist die Gegend durchaus reizvoll und führt bis auf den ein oder anderen Zug in der ersten Hälfte der Tour durch recht ruhige Gefilde. Also alles in allem zur Nachahmung empfohlen. Last but not least ein herzliches Dankeschön an Gilbert, Werner und Barbara, die diese drei schönen Tage für uns auf die Beine gestellt haben.

 

Christine Fuhrich